Michael Totschnig: Cineastisches Wien

Avantgarde- und Experimentalfilm

Österreichs Avantgardefilmszene genießt seit Jahrzehnten eine ausgeprägte internationale Reputation, die von den Werken Peter Kubelkas, Kurt Krens, Valie Exports, Ernst Schmidt jr. und Hans Scheugls bereits in den 50er und 60er Jahren begründet wurde. Seitdem ist diese Tradition in Österreich nicht abgerissen, stellvertretend für die 80er und 90er Jahre seien Peter Tscherkassy, Lisl Ponger, Dietmar Brehm, Mara Mattuschka und Martin Arnold genannt. Eine Reihe von Vereinen sind als Produzenten, Interessensvertretungen, Archive und Verleihe im Bereich des Avantgardefilms tätig und ermöglichen die Fortsetzung des außerordentlichen experimentellen Filmschaffens in Wien. Vorgestellt werden hier die Organisationen Asifa Austria, Austria Filmmakers Cooperative, Medienwerkstatt, Navigator Film und Sixpack Film. Von diesen gemeinsam betreut, hat sich die Austrian Independent Film And Video Database als umfassende Datenbank des unabhängigen österreichischen Film- und Videoschaffens etabliert.

ASIFA Austria
(Österreichische Sektion der Association Internationale du Film d'Animation)
Dapontegasse 9a
1030 Wien
Tel./Fax: 714 40 82
E-mail: asifa.austria@t0.or.at
WWW: http://www.t0.or.at/~asifa.austria/
Bürozeiten: Di + Fr 11 - 18 Uhr

Die ASIFA ist die Interessensvertretung des österreichischen Animationsfilmes. Neben der Bereitstellung von Produktionsstrukturen (Trickkameras, Tonstudio, ...) und der Organisation von Workshops und Kursen sind Öffentlichkeitsarbeit, die Pflege internationaler Kontakte und Archivierung und Vertrieb die hauptsächlichen Aufgabengebiete der ASIFA.

Austria Filmmakers Cooperative
Währingerstr. 59
1090 Wien
Tel./Fax: 4087627
E-mail: filmcoop@t0.or.at
WWW: http://www.t0.or.at/~filmcoop/
Bürozeiten: Mo - Mi 10 - 14 Uhr, Do 12 - 18 Uhr

Die Austria Filmmakers Cooperative wurde ursprünglich mit dem Ziel, einen Vertrieb unabhängig produzierter Filme aufzubauen, gegründet. Seit 1982 verfügt sie über eine Filmwerkstatt und ein Videostudio, das für die Realisierung künstlerischer Film- und Videoproduktionen gemietet werden kann. Derzeit zählen fast 60 Film- und Videokünstler zu ihren Mitgliedern.
Neben dem Vertrieb (Klassiker wie Kurt Kren, Maria Lassnig, Hans Scheugl und Ernst Schmidt jr. sind ebenso im Programm wie jüngere Film- und Videokünstler) und der Förderung des jungen Filmkschaffens zählt die informelle Vernetzung von verwandten Institutionen, von Filmschaffenden, Veranstaltern und Bildungseinrichtungen zu den erklärten Zielen der FilmCoop.
Sie organisiert Workshops und Seminare, die in Techniken der Filmarbeit einführen, und fungiert als Veranstalter zweier wichtiger Filmreihen: "Coop on location" präsentiert an wechselnden Veranstaltungsorten Personalien und Länderschwerpunkte zum internationalen Avantgardefilm. "Leinwand frei" ist ein unregelmäßig stattfindenes Forums, an dem junge, unabhängig arbeitende Filmemacher auf unkomplizierte Art und Weise ihr Werk vorstellen können.

Sixpack Film Neubaugasse 36/2/17a
Postfach197
1071 Wien
Tel.: 526 09 90
Fax: 526 09 92
E-mail: sixpack@t0.or.at
WWW: http://www.t0.or.at/~sixpack/
Bürozeiten: Mo - Fr 9 - 17 Uhr

Seit 1991 arbeitet Sixpack als Relaisstation für den österreichischen unabhängig produzierten Kurz-, Dokumentar- und Avantgardefilm. Da die Hauptschwierigkeit des unabhängigen Filmes darin besteht, sein Publikum zu finden, versucht Sixpack, auf die strukturellen Defizite im Bereich der Verwertung zu reagieren: durch die Organisation eines Verleihprogrammes, die Zusammenstellung von Filmprogrammen, die Betreuung von Festivalteilnahmen. Gleichzeitig bietet Sixpack Information und Beratung in allen Fragen der unabhängigen Filmarbeit und stellt gegen geringe Abnützungsgebühren eine Filmwerkstatt zur Verfügung.
Von Sixpack organisierte Veranstaltungen, z.B, Retrospektiven zur Geschichte des österreichischen Avantgardefilms, haben im In- und Ausland großes Medienecho hervorgerufen.
Im Frühjahr 1999 präsentiert Sixpack im Filmcasino die Teile 4-7 der Reihe "Home Stories, Filme aus Östereich", in der verschiedene Perspektiven auf Geschichte und Gegenwart des österreichischen Avantgarde-Films vorgestellt werden.

Medienwerkstatt Wien
Neubaugasse 40a
1070 Wien
Tel.: 526 36 67
Fax: 526 71 68
E-mail: medienwerkstatt@t0.or.at
WWW: http://www.t0.or.at/~medienwerkstatt/
Bürozeiten: Mo 10 - 17 Uhr, Di - Do 13 - 17 Uhr

Der 1978 gegründete Verein ist im Bereich der Videokunst und der Multimediaproduktionen tätig. Seine Tätigkeiten reichen von der Beratung und Produktion über Schulungen und Vorträge zum Vertrieb/Verleih einer Videoedition und zur Präsentation in einem "Videokino". Er verfügt über ein modern ausgestattetes Studio. Da heute die Grenze zwischen Video- und Filmarbeit bereits durchläßig geworden ist, spielt die Medienwerkstatt auch für die Filmkultur im engeren Sinn eine immer wichtigere Rolle. Filme, die ihren Weg ins Kino gefunden haben, sind mit Unterstützung der Medienwerkstatt entstanden, wie Ruth Beckermanns "Jenseits des Krieges" und Manfred Neuwirths "Tibetische Erinnerungen".
Seit Ende 1998 betreibt die Medienwerkstatt ein digital video training center, in dem Kurse für Einsteiger und professionell orientierte Anwender in digitaler Bildverarbeitung und Videotechnologien angeboten werden.

The Video Architecture of Van McElwee, Splicing Spaces

Di., 1. Juni, 20.00: Präsentation
Mi., 2. Juni, 15.00: Vortrag

in Anwsenheit des Künstlers, der an der Webster University, St.Louis, USA arbeitet, präsentiert von Martina Tritthart

Navigator Film
Schottenfeldg. 14/2A
1070 Wien
Tel.:524 97 77
E-mail: navigator@t0.or.at
WWW: http://www.t0.or.at/~navigator/

Navigator Film wurde 1992 mit dem Ziel, "eigenständig Dokumentar-, Kurz- und Experimentalfilme zu produzieren und diese im Rahmen von Veranstaltungen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen", gegründet. Dieses Ziel wird (neben der Produktion) durch den Aufbau eines Verleihs und die Organisation von Filmreihen verfolgt.
Schon seit 1996 konzipiert Navigator Film eine Veranstaltungreihe zur Geschichte des österreichischen Dokumentarfilmes "Exercise in Reality". Diese wird im Frühjahr 1999 mit 14 Programmen fortgesetzt, die das vielseitige Schaffen der 90er Jahre darstellen sollen (im Filmcasino).


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