Michael Totschnig: Cineastisches Wien
Höhepunkt des Filmjahres ist für viele Cineasten die im Herbst stattfindende Viennale. Sie bietet nicht nur die Gelegenheit, viele Filme, die nie ihren Weg in das reguläre Kinoprogramm finden, zu sehen, sondern auch einen Überblick über aktuelle Tendenzen im Kino verschiedener Welten und Dimensionen. Die Diagonale beschränkt ihren Blick auf Österreich und findet seit 1998 in Graz statt. Doch dank über das Jahr verteilter Veranstaltungen kommen auch Wiens Filmbegeisterte nicht zu kurz.
Viennale - Internationale Filmfestwochen Wien
Stiftgasse 6
1070 Wien
Tel.: 526 59 47
Fax: 523 41 72
e-Mail: office@viennale.or.at
WWW: http://www.viennale.or.at
Die 1999 zum 37. Mal stattfindende Viennale ist seit 1960 Wiens
wichtigstes kinematographisches Fenster zur Welt. Ihre letzten Direktoren
Helmuth Dimko, Werner Herzog/Reinhard Pyrker, Wolfgang Ainberger und
Alexander Horvath haben jeweils ihren eigenen Begriff von Kino mit der
Präsentation wichtiger internationaler Novitäten verbunden und
konnten kontinuierlich wachsende Zuschauerzahlen verbuchen und die
Viennale gleichzeitig zu einem internationalen Ereignis machen. Seit 1997
steht Hans Hurch an der Spitze der Viennale. Die Filmauswahl versucht
seitdem ein Gleichgewicht zwischen europäischem Autorenkino,
amerikanischem Off-Hollywood, filmhistorischen Würdigungen und
asiatischem Kino.
Abgesehen vom eigentlichen Festival ist die Viennale durch die
Organisation von über das Kinojahr verstreute spezielle Filmprogramme
eine Bereicherung der Wiener Filmlandschaft, z.B. einer Werkschau des
Kameramannes und Filmemachers Haskell Wexler Ende Mai 1999 im Filmcasino.
Diagonale - Forum österreichischer Film
Obere Augartenstraße 1
1020 Wien
Tel.: 216 13 03
Fax: 216 13 03-200
e-Mail: wien@diagonale.at
WWW: http://www.diagonale.at
Die Diagonale fand zum ersten Mal 1993 in Salzburg statt und wurde von der
Austrian Film Commission als
Jahresrückblick des österreichischen Films konzipiert. Unter der
Intendanz von Christine Dollhofer und Constantin Wulff und mit einer
eigenständigen Organisationsstruktur hat sich die dahinterstehende
Idee verändert und ausgeweitet. Das Festival das nach Graz verlegt
wurde, bietet noch immer einen jährlichen Überblick über
das österreichische Filmschaffen und "soll Raum geben für
zahlreiche Begegnungen von Filmschaffenden und Publikum".
Darüberhinaus sieht sich die Diagonale jedoch als ein
österreichweit agierendes Forum, in dessen Zentrum der Gedanke einer
angemessenen, kritischen Auseinandersetzung steht, "mittels
kontinuierlicher Veranstaltungen zu künstlerischen und
ökonomischen Bedingungen des heimischen Filmschaffens sowie der
Förderung aller Aktivitäten, die zur Schaffung einer lebendigen
Filmkultur in Österreich beitragen."
Die DIAGONALE'99 fand vom 16.-21.März in Graz statt. Neben der
Jahresschau des österreichischen Films, die mit Michael Glawoggers
"Frankreich, wir kommen" eröffnet wurde und neue Filme von Nikolaus
Geyrhalter, Ulrich Seidl, Peter Kern, Andreas Gruber, Susanne Freund, Egon
Humer u.v.a. präsentierte, stand eine Reihe von Sonderveranstaltungen
auf dem Programm: Eine Hommage an den im letzten Jahr verstorbenen Kurt
Kren, die Vorstellung des Special Guest Roland Klick, des Filmfestivals
von Karlovy Vary und der Solothurner Filmtage, ein Rückblick auf das
ORF-Fernehspiel der 70er Jahre, das Sonderprogramm "AustriaN Abstracts /
Prognosis" zur österreichischen Independent-Szene, die
Präsentation einer neuen Schriftenreihe durch Synema, sowie ein vom Filmarchiv Austria zusammengestelltes Programm mit
Filmen aus der Zeit des 1.Weltkrieges.